Montag, 3. Februar 2014

Buch-Rezension "Filmen mit dem iPhone" von Ben Harvell



Ich bin neulich auf ein Buch aufmerksam geworden, das ich euch nicht vorenthalten möchte. Zwar ist „Filmen mit dem iPhone“ von Ben Harvell nun schon vor gut 1,5 Jahren im mitp-Verlag erschienen, doch hat es seine Aktualität nicht verloren, da die meisten Tipps sehr allgemeingültig sind. Grund genug für eine ausführliche Rezension.

Wie der Titel „Filmen mit dem iPhone“ schon sagt, beschäftigt sich der Autor ausschließlich mit der Video-Funktion des iPhones (und dem Bereitstellen auf dem iPad in einem eigenen Kapitel). Das man damit ein gesamtes Buch gut füllen kann, hätte ich anfangs nicht gedacht. Daher lohnt sich zunächst ein kurzer Blick in die einzelnen Kapitel inkl. nachfolgender Zusammenfassung:

Inhalt

00. Einführung (Inhaltsverzeichnis als PDF)
01. Das iPhone als Camcorder (Vorschau als PDF)
02. Zubehör zum Filmen
03. Die Sprache des Films
04. Filmen mit dem iPhone
05. Verarbeitung und Effekte
06. Bearbeitung in iMovie
07. Speziellere Tricks zur Filmbearbeitung
08. Alternative Bearbeitungsmöglichkeiten
09. Hochladen und freigeben
10. Das iPad
11. Los, tun Sie es!




Erwähnenswert ist noch das Format des Buches, das mit seinen abgerundeten Ecken als weißes iPhone im Querformat daher kommt. Von außen passt es also. Schauen wir uns den Inhalt der einzelnen Kapitel auf insgesamt 160 Seiten an.

01. Das iPhone als Camcorder

Hier geht der Autor auf die Funktion des iPhones als Ersatz eines klassischen Camcorders ein. Aufgrund des Erscheinungsjahres 2012 wird als Referenz das iPhone 4s genannt. Dies ist aber nicht weiter schlimm, da die wesentlichen Vorteile eines iPhones (klein, handlich, immer dabei, gute Auflösung in HD) nach wie vor gleich geblieben sind. Und auch heute sollte man nicht mit dem iPhone zoomen, sondern die volle optische Auflösung nutzen. Weitere Besonderheiten wie Blitz, Fokus, Belichtung, Nutzung des Speichers und die Vorschau-Funktion werden in diesem Einführungs-Kapitel erklärt.



02. Zubehör zum Filmen

Soweit so gut. Aber man kann das iPhone ja noch weiter aufbohren mit jeder Menge Zubehör. Ob dies nur Spielerei oder eine tatsächliche Verbesserung darstellt, ist Inhalt dieses Kapitels. Hättest Du gewußt, dass es für das iPhone einen Steadicam-Griff gibt, ganz wie beim professionellen Film? Auf den Dauerbrenner Glif wird genauso eingegangen, wie auf andere Stative, Objektive zum Aufstecken, die passende Beleuchtung, Reflektoren und Mikrofone.

03. Die Sprache des Films

Gut ausgestattet mit allerlei theoretischem Wissen geht es nun ans Eingemachte. In diesem Kapitel geht der Autor auf den grundsätzlichen Aufbau eines Films ein. Wo setze ich gezielt Cuts? Wann sollte ich von Szene zu Szene springen, um keine Langeweile aufkommen zu lassen, welche Kameraeinstellungen machen Sinn und wie sollte man sich gezielt mit einem Storyboard vorbereiten. Zusätzlich gibt der Autor Tipps, wie man dem Film einen professionellen Touch geben kann. Zum Beispiel über die Blickrichtungen oder den Winkel der Kameraeinstellung.

04. Filmen mit dem iPhone

Nach der ersten Vorbereitung werden nun die ersten Aufnahmen gemacht. Gezieltes Einsetzen von Reflexionen, dem Filmen gegen die Sonne und sinnvolle Kamera-Schwenks. Richtig cool wird es dann, wenn der Autor Tricks aus der Indie-Filmwelt preisgibt. Zum Beispiel den Einsatz eines Rollstuhls (oder Bürostuhls) anstatt eines Kamerawagens. Oder das Einsetzen von Angelruten oder Ballons statt eines Kamerakrans. Viel Spass beim Nachmachen! ;-)



05. Verarbeitung und Effekte

Die ersten Clips sind nun auf dem iPhone. Wie diese nun mit Effekten versehen werden, ist Inhalt dieses Kapitels. Dabei geht der Autor vorwiegend auf gute Apps aus dem App Store ein. So werden die Funktions- und Anwendungsweisen von Super 8, iMotion HD, Filmic Pro, CinemaFX for Video und Imajicam Pro erklärt. Damit sind grundsätzlich schon viele gute Video-Apps abgedeckt. Den Rest gibt es immer aktuell hier im Blog ;-)

06. Bearbeitung in iMovie

Ach ja, eine gute App hat bisher gefehlt: Apples hauseigene iMovie App. Dieser verblüffend guten App - selbst auf dem iPhone - widmet sich dieses ganze Kapitel. Inhaltlich ist so ziemlich alles gut abgedeckt, nur auf die gut gemachten und kinderleicht zu benutzenden Trailer geht der Autor nicht ein.

07. Speziellere Tricks zur Filmbearbeitung

In diesem Kapitel werden noch ein paar Tricks zum originellen Einsatz von iMovie gezeigt. Das Einbinden von Fotos und Karten (dank Geotagging) sowie der Export des fertigen Films.

08. Alternative Bearbeitungsmöglichkeiten

Nun geht es noch einmal um weitere Apps aus dem App Store, mit denen - alternativ zu iMovie - Filme bearbeitet werden können. Vorgestellt werden Videolicious, Flixlab und Splice.

09. Hochladen und freigeben

Der Film ist fertig und nun geht es darum, das Kunstwerk der Welt zu zeigen. Der Upload zu YouTube, Facebook, Vimeo und dem weniger bekannten CNN-i-Report wird erklärt. Weiterhin geht es um die Präsentation auf dem Fernseher mittels Kabel oder Apple TV.



10. Das iPad 

Glücklicherweise propagiert der Autor nicht das Filmen mit dem iPad. Wenngleich natürlich alles genauso funktioniert wie mit dem iPhone. Aber ein wenig seltsam sieht es natürlich schon aus. Wie auch immer, das iPad eignet sich auch besser für die Weiterverarbeitung eines Films. Wie der Austausch mithilfe von iTunes und iMovie funktioniert sowie weitere Möglichkeiten über das Camera Connection Kit bzw. der Photo Transfer App wird in diesem Kapitel erklärt.

11. Los, tun Sie es!

Das letzte Kapitel motiviert noch einmal, selbst zum iPhone zu greifen und loszulegen. Dazu noch einige gute weiterführende Weblinks zu dem Thema, wie z.B. dem iPhone Film Festival oder der Indie Short Film Competition. Ein Glossar und ein Index runden das Buch auf den letzten Seiten ab.



Fazit

Ben Harvell schafft es, auf 160 sehr strukturierten und übersichtlich gestalteten Seiten dem Leser einen kompletten Überblick über die Film-Funktion des iPhones zu geben. Die iPhone-Verison ist dabei zweitrangig, da es um den grundsätzlichen Aufbau eines Films geht, sinnvolles Zubehör und die Bearbeitung und Bereitstellung der Filme. Die genannten Apps sind eine gute Grundlage und mit Apples iMovie wird ohnehin ein sehr mächtiges Werkzeug ausführlich erklärt. Von mir eine klare Kauf-Empfehlung an alle, die nicht nur mit dem iPhone fotografieren wollen.

von Ben Harvell
mitp-Verlag
Taschenbuch, 160 Seiten
Preis 19,95 €